Kreuzungen aus nicht-stammbildenden (acaulescenten) Hellebori wie Helleborus atrorubens, H. dumetorum, H. odoratus, H. torquatus oder H. orientalis und deren Hybriden werden als „Helleborus x hybridus“ bezeichnet.

Generativ entstehende Helleborus x hybridus sind sehr variabel im Erscheinungsbild. Auslesen werden durch Teilung (ergibt nur kleine Stückzahlen) oder im Labor (für die größere Mengen) vegetativ vermehrt, um zuverlässig die züchterisch gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Diese Auslesen haben häufig keinen Sortennamen, sondern nur eine Blütenbeschreibung. Lässt man die Samenbildung bei ausgepflanzten, freibestäubten Pflanzen zu, können Sämlinge entstehen, wobei keiner dem anderen zu 100% gleicht.

Die Blüte der Lenzrose besteht aus Sepalen (Kelchblättern), die aber wie Blütenblätter aussehen, und Petalen (Blütenblättern), die aber zu Nektarien (Honigblättern) umgebildet sind. So erklärt sich auch der Eindruck der langen Blühzeit: die Sepalen fallen nach der Blüte nicht ab.

Man unterscheidet bei den Blütenformen zwischen einfach (single)… © C. Schmidt
… und gefüllt (double). Bei gefüllten Formen sind die Honigblätter zu echten Blütenblättern umgewandelt. © C. Schmidt

Züchterisch gibt es die Tendenz, Formen auszulesen, die ihre Blüten nicht glockenähnlich hängen lassen, sondern seitlich blicken, so dass man ihre besonderen Blütenfarben, -formen und -zeichnungen besser bewundern kann. Viele Sämlinge sind unbenannte Unikate.

Als „anemonenblütig“ bezeichnet man Lenzrosen, wenn die vergrößerten Honigblätter einen „Rüschenkranz“ bilden. Hier `Julia´ aus der Winterangel-Serie: rosa, punktiert. © C. Schmidt
`Dinah´ aus der Winterangel-Serie, eine Anemonenblütige. „Picotee“ beschreibt eine Aderung, hier purpur auf weißlich-grün. © C. Schmidt
`Sensas´ aus der Winterangel-Serie sieht sehr wie ein rote Christrose (Helleborus niger) aus, hat einen grünen „flush“. © C. Schmidt
Weiße Helleborus x hybridus mit auffällig goldgelben Nektarien © C. Schmidt
Weiße Helleborus x hybridus mit auffällig goldgelben, rot geränderten Nektarien auf rotem „flush“. © C. Schmidt
Weinrote Lenzrose, bei der sich die hellen Staubbeutel attraktiv vom Blütengrund abheben. © C. Schmidt
Gelb blühende Lenzrose © C. Schmidt
Zartrosa Lenzrose, punktiert. © C. Schmidt
Gefüllte `Kingston Kardinal´ (aus Heronswood Gardens, Washington State, USA) © C. Schmidt
`Dagmar´ aus der Winterangel-Serie: eine gefüllte Lenzrose von schieferfarben-purpurner Färbung. © C. Schmidt
Die gefüllte `Larissa´ aus der Winterangel-Serie, punktiert und picotee. © C. Schmidt
Schieferfarbene gefüllte Lenzrose © C. Schmidt
Helleborus x hybridus `Mrs. Betty Ranicar´: gefüllt, weiß, picotee. © C. Schmidt

Und wie können sich diese prachtvollen Lenzrosen-Schätze im Garten am besten entwickeln? Helleborus sind Starkzehrer, wollen also gut mit Nährstoffen versorgt sein. Sie schätzen einen kühlen Standort und eine gleichmäßige gute Wasserversorgung bei guter Drainage. Perfekt ist ein sonniger bis lichtschattiger Platz vor oder unter Gehölzen. Unter diesen Bedingungen können Lenzrosen sehr langlebig sein und sich zu immer üppigeren Horsten entwickeln!

Quelle: „Lenzrosen. Gesteigerte Frühlingsschönheiten“ S. Peters, GP 03/2017

 

Lenzrosen-Hybriden

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