OT (Oriental-Trumpets)-Hybriden oder Orienpets sind Züchtungen aus Amerika. Diese Hybriden vereinigen die Eigenschaften der Trompetenlilien oder Aurelian-Hybriden mit Blütenform und -farbe der Orientalischen Lilien, teilweise wurden auch `Black Beauty ´ oder Lilium henryi eingekreuzt: es entstanden Liliensorten, in fast jedem Garten gut gedeihen, sehr robust, hitzetolerant und krankheitsresistent sind. Gute Nährstoffversorgung vorausgesetzt, erreichen einige Sorten dann eine Höhe von über 200 cm, daher auch der Name „Baum-Lilien“ – mit bis zu 50 Blüten! Die riesigen Blüten sind wie aus Wachs, haben zurückgeschlagene Petalen, viele duften.

Hier erst einmal ein paar der Vertreter der beteiligten Kreuzungspartner – über die Trometenlilien und Aurelian-Hybriden wurde bereits in einem vorangehenden Beitrag berichtet („Königslilien und Trompetenlilien“):

Orientalische Lilien stammen aus Japan. Sie zeichnen sich durch eine späte, dann aber lange Blühzeit und den intensiven Duft aus. Der Standort sollte frisch, humos und nähtsoffreich sein.

`Casablanca´, eine bewährte Sorte der Orientalischen Hybriden mit großen, schneeweißen Blüten. Die bis zu 4 Wochen lang anhaltende Blüte beginnt erst im August. Toll dazu passen Japan-Anemonen! © Cassian Schmidt
Lilium henryi, eine sehr harte und robuste Lilie aus Zentralchina. Sehr langlebig und reichblütig, mit orangefarbenen und braun getupften Türkenbund-Blüten. Der etwa 2 m hohe Stängel wächst leicht geneigt. Kreuzungspartner für viele O.T.-Hybriden. © Cassian Schmidt
Naturnahe, wiesenhafte Pflanzung mit Riesentürkenbund-Lilie, Engelwurz, im Vordergrund Weiße Sterndolde. © Cassian Schmidt
Findet man unter der Bezeichnung O.T.- Lilie, aber auch als Tulband- oder Turban-Lilie: die legendäre `Black Beauty´, eine Kreuzung aus Lilium speciosum var. rubrum (Rote Prachtlilie) x Lilium henryi (Riesentürkenbund-Lilie): dunkelrot bis schwarzrot, Schlund grün. Kann bis zu 2 m hoch werden! Enorm reichblütig! An vielen O.T.-Lilien beteiligt. © Cassian Schmidt
Naturhafte Verwendung von Lilium `Black Beauty´ und Selinum wallichianum. © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Arabesque´: Rosarot, weißer Rand, grüngelber Schlund, eine tetraploide Züchtung. © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Arabesque´ wurde so verwendet, wie Lilien am Naturstandort vorkommen: an Gebüschen, hier im Strauchpfingstrosen-Garten zwischen Wild-Rosen. © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Judith Saffinga´: dunkel braunrot mit gelbem Rand, grüner Schlund
© Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Mr. Job´: tiefrot mit weißem Rand © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Scheherazade´: braunrot mit cremefarbenenem Rand, gelbgrüner Schlund, auch als Tulband- oder Turban-Lilie bezeichnet. © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Friso´: rosarote Blüte mit weißem Rand © Cassian Schmidt
O.T.-Lilie `Friso´ in Waldsituation mit Wurmfarn © Cassian Schmidt

Asiatische Hybriden sind die am frühesten blühenden Lilien, die Blütezeit beginnt ab Juni. Unzählige neue Sorten entstanden aus Kreuzungen von Lilium bulbiferum (einziger europäischer Kreuzungspartner), L. dauricum, L. willsonii, L. concolor, L. maculatum, L. x hollandicum, L. lankongense, L. pumilum, L. liechtlinii var. maximowiczii, L. amabile, L. davidii, L. lancifolium, L. tigrinum, L. cernuum, L. callosum.

Ihre Blüten können eine große Palette von leuchtenden Farben zeigen, schalenförmig oder türkenbundblütig sein. Asiatische Hybriden gelten als langlebig, wüchsig, gut standfest und lange – bis zu vier Wochen – blühend. Sie duften meistens nicht.

Große Ansprüche an den Boden stellen sie nicht, solange er nur durchlässig und gut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgt ist. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig gewählt werden. Dann erreichen Asiatische Hybriden eine Wuchshöhe von 60 bis 150 cm.

Asiatische Hybride `Purple Prince´: attraktive schalenförmige Blüten (cremeweiß mit schwarzpurpur Schlund) auf dunklen Stängeln © Cassian Schmidt
Asiatische Hybride `Purple Prince´vor violettlaubiger Silberkerze (Actaea simlex) mit Hortensien wie Hydrangea arborescens `Pink Anabelle´ (rechts) und `Early Sensation´ (weiß, hinten) , Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) (in der Mitte). © Cassian Schmidt
Asiatische Hybride `Landini´ mit fast schwarzer schalenförmiger Blüte. Kann hervorragend mit modernen Hemerocallis im Spektrum Rot oder Purpur bis fast Schwarz kombiniert werden. © Cassian Schmidt
Asiatische Hybride `Red Alert´ mit spektakulärer schalenförmiger Blüte in Signalrot. Tolle Fernwirkung! © Cassian Schmidt
Auffällige Farbkombination Sacchalin-Ehrenpreis (Veronicastrum sacchalinense) und Asiatische Hybride `Red Alert´ vor dem üppigen Hintergrund südostasiatischer Gehölze, z. B. hier der Schirm-Magnolie (Magnolia tripetala).
© Cassian Schmidt
Asiatische Hybride`Sweet Surrender´: cremeweiße seitwärts gerichtete oder nickende Blüten, die sich zu reinweiß aufhellen. Die schwarze Spenkelung erinnert an eine Tigerlilie. Romantische Wirkung, wenn mit eingestreutem Baldian (Valeriana officinalis) verwendet!
© Cassian Schmidt

Quellen:

Feldmaier/ Mc Rae: Lilien. Stuttgart, 1982.

Frank, Reinhilde: Zwiebel- und Knollengewächse. Stuttgart, 1986.

www.gardenia.net

www. bdlilies.com

www.liliengesellschaft.org

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