Botanisch kann zwischen nicht-stammbildenden (acaulescenten) und stammbildenden (caulescenten) Helleborus unterschieden werden. Zur letzteren Gruppe zählen die drei Arten Helleborus argutifolius, H. foetidus und H. lividus. Die Kreuzungen der stammbildenden Hellebori untereinander oder mit der Christrose (Helleborus niger) bezeichnet man als „Intersektionelle Hybriden“. Erst in den letzten Jahren gelangen diese Kreuzungen, die das Sortiment enorm bereichern.

Helleborus x sternii vereint die Eigenschaften seiner Eltern H. argutifolius und der (nicht frostharten) H. lividus. Dank der Einkreuzung von H. argutifolius sind sie in unseren Gefilden frosthart.

Helleborus x sternii: Die rötlich-braune Blütenrückseite und das leichte Blattmuster ist ein Erbe von H. lividus. © Cassian Schmidt
Helleborus x sternii © Cassian Schmidt

Helleborus x sahinii entstand aus Helleborus niger x Helleborus foetidus. Blüht sehr lang und sie Pflanzen werden bis zu 40 cm hoch. Typisch sind die zierlichen glockenförmigen Blüten.

Sehr selten! Helleborus x sahinii `Winterbells´. Grünweiß mit rosa Rückseite © Cassian Schmidt

Helleborus x ballardiae ist eine Kreuzung aus H. lividus mit H. niger. H. lividus gibt den silbrigen Blattglanz und -aderungen weiter, auch die oft gefärbten Blütenrückseiten. Von H. lividus kommt die Toleranz trockenerer Verhältnisse. H. niger vererbt die weiße Blütenfarbe und die größere Frosthärte.

Helleborus x ballardiae `Maestro´: die cremeweißen Blüten verfärben sich mit dem Ausblühen nach grün, die Blütenrückseiten werden intensiver bräunlich-rosa © Cassian Schmidt

Kreuzungen aus Helleborus x ballardiae und wahrscheinlich Helleborus x hybridus aus Großbritannien ergaben die Rodney Davey Marbled Group, die die silbrigen Blattadern und das marmorierte Laub von H. lividus erhalten haben. Die große Blüten stehen hoch über dem Laub, die Pflanzen werden 40-50 cm groß.

Wunderschönes ledriges marmoriertes Laub mit hell-silbriger Aderung. `Pippa’s Purple´ aus der Rodney Davey Marbled Group. © Cassian Schmidt

Dem Züchter Josef Heuger sind die intersektionellen Kreuzungen Helleborus x glandorfensis ( Helleborus lividus x H. niger und H. orientalis) und Helleborus x iburgensis (beteiligt H. lividus, H. argutifolius, H. niger und acaulescente Lenzrose) gelungen.

Helleborus x glandorfensis HCG Ice ’n‘ Roses `Red´. (HGC steht für „Heuger Gold Collection) © Cassian Schmidt
Helleborus x glandorfensis HCG Ice ’n‘ Roses `Brunello´zeigt ein ins Bräunliche gehendes tiefes Weinrot. © Cassian Schmidt

In Helleborus x iburgensis sind die Partner Helleborus lividus, H. niger und H. orientalis gekreuzt.

Helleborus x iburgensis `Picotee´ © Cassian Schmidt

Helleborus x nigercors hat die Kreuzungspartner H. argutifolius und H. niger: die Blüten vergrünen im Abblühen, werden zunehmend rosa überhaucht. Immergrün und frosthart!

Helleborus x nigercors `Candy Love´ © Cassian Schmidt
Helleborus x nigercors `Snow Love´ © Cassian Schmidt

Quellen:

„Neues aus der Welt der Hellebori“. M. Lucenz und K. Bender, GP 03/2021

„Zeit der Schneerosen“. S. Peters, GP 02/2017

Intersektionelle Helleborus-Hybriden

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