Durch ihren Wildcharakter sind sie bestens für die Verwendung in naturhaft gestalteten Gartensituationen geeignet: Türkenbundblütige Wildlilien und die daraus gezüchteten Hybriden.

Lilum henryi, zu deutsch Riesentürkenbund-Lilie oder Mandarin-Lilie, ist eine Wildlilie, die Auguste Henry Ende des 19. Jahrhunderts in Schluchten von Zentralchina entdeckte. Sie wächst überhängend, gedeiht ohne besondere Ansprüche in Sonne oder Halbschatten auf jedem durchlässigen Boden.
Lilium henryi ist langlebig (im Hermannshof schon seit über 20 Jahren am selben Standort!), robust und sehr gesund. Sehr reichblühend mit bis zu 20 orangegelben Blüten mit braunen Punkten pro Stiel! Ohne Duft. © Cassian Schmidt
Lilium henryi `Lady Alice´, Turban-Lilie oder Tulband-Lilie: Weiß mit orangegelber Mitte und braunen Punkten. Züchtung aus Lilium henryi, auch Lilium `Black Beauty´ ist mit eingekreuzt. Kann im Juli/August 5 bis 6 Wochen lang blühen! Sehr elegant! © Cassian Schmidt
Findet man unter der Bezeichnung O.T.- Lilie, aber auch als Tulband- oder Turban-Lilie: die legendäre `Black Beauty´, eine Kreuzung aus Lilium speciosum var. rubrum (Rote Prachtlilie) x Lilium henryi (Riesentürkenbund-Lilie): dunkelrot bis schwarzrot, Schlund grün. Kann bis zu 2 m hoch werden! Enorm reichblütig! An vielen O.T.-Lilien als Kreuzungspartner beteiligt. © Cassian Schmidt

Die Prachtlilie (Lilium speciosum) brachte der Pflanzensammler Franz von Siebold 1830 von Japan nach Europa. In Japan ist sie auf den beiden Südinseln beheimatet, ebenso in Zentralchina. Typisch ist die späte Blühzeit (August bis September), das breite, ledrig-grüne Laub und die vielen Stängelbulben. Prachtlilien duften stark! Sie bevorzugen halbschattige Standorte. Es gibt es viele Naturformen, u.a. die beiden folgenden Auslesen:

Lilium speciosum `Album´ mit reinweißen, breiten und am Rand stark gewellten Petalen. © Cassian Schmidt
Die etwas nickenden Blüten der sich neigenden, halbhohen Pflanzen (ca. 90 cm) duften stark! © Cassian Schmidt
Lilium speciosum `Rubrum´ hat dunkle Stängel und karminrosaroten gepunkteten Blüten. Wunderbar zu kombinieren mit Japan-Herbstanemonen und Japanwaldgras. © Cassian Schmidt

Tigerlilien (syn. L. tigrinum, aktueller Name Lilium lancifolium) haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Japan, Korea, Ost-China und der Mandschurei. Die festen Stängel erreichen eine Höhe von 1 bis 2 Metern, in den Blattachseln bilden sie Bulben. Die im August und September blühenden Tigerlilien erhielten ihren Namen durch die intensive Sprenkelung auf den zurückgeschlagenen Blütenblättern. Tigerlilien sind sehr robust.

Die Tigerlilien werden schon lange in Gärten angebaut, in ihrer asiatischen Heimat isst man die Zwiebeln. Seit 1804 kamen sie nach Europa.

Lilium lancifolium var. splendens oder Lilium lancifolium `Splendens´? In Reinhilde Franks „Zwiebel- und Knollengewächse“ wird die Varietät als mit breiterem Laub, robuster und etwas später blühend als der Typ beschrieben. Frau Frank beschreibt im gleichen Werk die Sorte `Splendens´ als wüchsiger als die Stammart.
Die türkenbundförmigen, kräftig orangeroten, stark gesprenkelten Blüten sind duftlos. © Cassian Schmidt
Lilium`Red Flavour´: eindrucksvolle leuchtende tiefrote Blüten! Toller Duft!
Verwendet wird sie hier am Gehölzrand im Strauchpaeoniengarten des Hermannshofs. © Cassian Schmidt
Lilium`Red Flavour´ © Cassian Schmidt

Quellen:

Feldmaier/ Mc Rae: Lilien. Stuttgart, 1982.

Frank, Reinhilde: Zwiebel- und Knollengewächse. Stuttgart, 1986.

www.gardenia.net

www. bdlilies.com

www.liliengesellschaft.org

Türkenbundblütige Wildlilien und ihre Hybriden

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