Kreuzungen aus nicht-stammbildenden (acaulescenten) Hellebori wie Helleborus atrorubens, H. dumetorum, H. odoratus, H. torquatus oder H. orientalis und deren Hybriden werden als „Helleborus x hybridus“ bezeichnet.
Generativ entstehende Helleborus x hybridus sind sehr variabel im Erscheinungsbild. Auslesen werden durch Teilung (ergibt nur kleine Stückzahlen) oder im Labor (für die größere Mengen) vegetativ vermehrt, um zuverlässig die züchterisch gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Diese Auslesen haben häufig keinen Sortennamen, sondern nur eine Blütenbeschreibung. Lässt man die Samenbildung bei ausgepflanzten, freibestäubten Pflanzen zu, können Sämlinge entstehen, wobei keiner dem anderen zu 100% gleicht.
Die Blüte der Lenzrose besteht aus Sepalen (Kelchblättern), die aber wie Blütenblätter aussehen, und Petalen (Blütenblättern), die aber zu Nektarien (Honigblättern) umgebildet sind. So erklärt sich auch der Eindruck der langen Blühzeit: die Sepalen fallen nach der Blüte nicht ab.
Züchterisch gibt es die Tendenz, Formen auszulesen, die ihre Blüten nicht glockenähnlich hängen lassen, sondern seitlich blicken, so dass man ihre besonderen Blütenfarben, -formen und -zeichnungen besser bewundern kann. Viele Sämlinge sind unbenannte Unikate.
Und wie können sich diese prachtvollen Lenzrosen-Schätze im Garten am besten entwickeln? Helleborus sind Starkzehrer, wollen also gut mit Nährstoffen versorgt sein. Sie schätzen einen kühlen Standort und eine gleichmäßige gute Wasserversorgung bei guter Drainage. Perfekt ist ein sonniger bis lichtschattiger Platz vor oder unter Gehölzen. Unter diesen Bedingungen können Lenzrosen sehr langlebig sein und sich zu immer üppigeren Horsten entwickeln!
Quelle: „Lenzrosen. Gesteigerte Frühlingsschönheiten“ S. Peters, GP 03/2017