Strauch-Päonien-Garten

Lebensbereich Beet, frischer bis mäßig trockener, nährstoffreicher, durchlässiger Boden in sonnig-warmer Lage
angelegt 1998- 2000

Thematisch steht die Strauch-Pfingstrose, die wegen ihres aristokratischen Charakters schon im 6. Jahrhundert in China als kaiserliche Pflanze verehrt wurde, im Mittelpunkt. Im ihr gewidmeten Themengarten werden klassische Chinesische Strauchpäonien mit passenden Gehölzen und Begleitern präsentiert.

Die Wildform der Strauch-Pfingstrosen kommt am Naturstandort, nämlich in relativ trockenen Gebieten Zentralchinas, auf Lößboden, aber auch auf felsigen Standorten der Gebirge vor, dort dann häufig in Dornenhecken. Dies inspirierte ursprünglich zur Kombination von gelbblühenden amerikanischen Züchtungen der Lutea-Gruppe mit gelben, chinesischen Wild-Strauchrosen (Rosa hugonis) entlang der nördlichen Gartenseite. Leider ist die Rosa hugonis 2020 ausgefallen, so dass sie durch zwei Blumen-Hartriegel (Cornus capitata und Cornus x ruthgersensis ´Saturn´) ersetzt wurde. Das Vergesellschaftungs-Thema Wildrose – Strauch-Pfingstrose bleibt auf der östlichen Seite, indem Strauchpäonien der Lutea-Farbgruppe in Rottönen rotblühende Mandarin-Rosen (Rosa moyesii `Geranium´ und Rosa moyesii `Sealing Wax´) sowie eine Igel-Rose (Rosa roxburghii f. normalis) als Partner erhalten.

Im mittleren Bereich des Strauch-Päonien-Gartens hat man Gelegenheit, ganz nahe an die einzelnen, bis zu einem Meter hohen Rock’s Strauch-Pfingstrosen (Paeonia rockii-Hybriden) heranzutreten, die ihre großen Blüten Ende April entfalten. Jedes ihrer Blütenblätter trägt den typischen auffällig-dunkelroten Basalfleck. Hybriden der Rock’s Strauch-Pfingstrosen haben einen malerisch-verzweigten Wuchs und sind besonders winterhart.

Farblich passende Tulpen, so auch die eleganten und extravaganten Viridiflora-Tulpen (nur in diesem Bereich des Hermannshofs zu sehen), leiten in die farblich zwischen Gelb und Grün sowie Purpur, Rosa und Weiß unterschiedenen Teilbereiche ein. Gefüllte Tulpen nehmen die gefüllten Blüten der Pfingstrosen vorweg. Auffällige und besondere Gehölze sind zwei als Hochstämme gezogenen Japanische Glyzinien (die weißblühende Wisteria floribunda `Shiro Noda´ bzw. die violettpurpurne, gefüllte Wistera floribunda `Violacea Plena´). Diese beiden und ein Chinesischer Judasbaum (Cercis chinensis `Avondale´) und ein Chinesischer Zierapfel (Malus `Evereste´) folgen dem Farbthema Purpur-Rosa-Weiß.
Stauden-Pfingstrosen, die etwa 2-3 Wochen später als ihre strauchigen Verwandten blühen, verlängern die Päonienblüte, unterpflanzt sind diese u. a. mit verschiedenen Storchschnäbeln. Von August bis Oktober blüht die bodendeckende Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) intensiv enzianblau.

Einen schönen Herbstaspekt bilden schließlich die verwendeten Gräser, Lampenputzergras (Pennisetum alopecturoides`Cassian´,  Pennisetum alopecturoides fo. viridescens`Moudry´) und Chinaschilf (Miscanthus sinenesis `Traumtänzer´) mit Herbst-Chysanthemen (Chrysanthemum indicum `Poesie´, `Dernier Soleil´, `Oury´) dazu der dicht mit kleinen dekorativen, orange-roten Äpfelchen behangene Zierapfel `Evereste´. Etwas abseits, gegenüber der Brautmyrte, bietet ein seltener Großblütiger Spindelstrauch (Euonymus carnosus `Red Wine´) durch seine intensiv weinrote Herbstfärbung ein Highlight!