Die vorgestellten sehr bewährten Gräser kommen im Sichtungsgarten Hermannshof allesamt ganzjährig ohne Bewässerung aus.
Ein typisches Gras der nordamerikanischen Prärien ist Sporobolus heterolepis, das Prärie-Tropfengras. Im September erheben sich sehr feine fragile Blütenrispen aus dem Horst mit feinem bogig überhängendem Laub. Das langsam wachsende, völlig anspruchslose Gras hat viele Vorzüge: es ist langlebig, duftet und zeigt ab Oktober eine goldgelbe bis rötliche Herbstfärbung.
Selten zu sehen: Starrer Tropfensame (Muhlenbergia rigens) aus den südlichen USA. Sehr gut für die Verwendung auf trockenen, durchlässigen Böden bei vollsonnigen Standorten. Muhlenbergia rigens wächst in wintergrünen ca. 60 cm großen Horsten, im Spätsommer bilden sich die peitschenförmigen, überhängenden Blütenstände, zunächst silbrig-graugrün, dann strohfarben. Sehr attraktiv!
Achnaterum splendens ist in Steppen und Halbwüsten Zentralasiens und Sibiriens heimisch. Das Glänzende Silberährengras liebt volle Sonne und durchlässige Böden. Mit einer Höhe bis zu 2,50 Metern bildet es in der Salbei-Schafgarben-Pflanzung mit anderen Steppengräsern das Gerüst.
Aus dem südwestlichen Europa bzw. dem nördlichen Afrika stammt das Riesen-Federgras: über den etwa kniehohen Horst erhebensich ab Sommer die eleganten Blüten- bzw. Samenrispen und hängen locker über und erreichen eine Höhe von bis zu 2,40 Metern! Ein Hingucker!
Das Mexikanische Fiedergras (Nassella tenuissima) aus den südlichen USA, Mexiko und Argentinien ist eher etwas kurzlebig, erhält sich jedoch durch Versamung. Sehr trockenheitstolerant!
Andropogon , der Blauhalm, ist ein typisches Präriegras für trockene und sonnige Standorte. Die straff aufrechten Horste sind im Sommer grün-bis blaugrün, zeigen immer eine lang anhaltende intensiv goldgelbe, orange oder purpurrote Herbstfärbung. Im Winter zieht Andropogon ein, ist aber auch trocken noch bis zum Spätwinter/ Frühjahr standfest.
Der Kleine Blauhalm, auch Kleines Präriegras genannt (Schizachyrium scoparium) ist eine der Charakterpflanzen der Hochgrasprärien Nordamerikas. Die meist aufrechten oder aufrecht-auseinanderstrebenden Horste können knie- bis brusthoch werden. Farblich variiert das Laub zwischen grün bis gralbläulich, im Herbst entwickelt sich eine prächtige leuchtend-orange bis rot-violette Herbstfärbung. Dazu sind die weiß-silbrigen Samenstände gerade im Gegenlicht sehr zierend.
Quelle: Darke, Rick: Enzyklopädie der Gräser. Mit einem Vorwort von Cassian Schmidt. Stuttgart, 2010.