Übersicht Konzepte

Fade out
Icon Pflanze

Konzept der Pflanzenverwendung

Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof ist ein botanischer Garten, der sich mit der Entwicklung moderner Pflanzenverwendung beschäftigt. Standortgerechte und klimaangepasste Pflanzungen, die sich an den Lebensbereichen nach Richard Hansen, Strategietypen und in der Natur vorkommenden Pflanzengesellschaften orientieren, sind die Identität des Gartens. Das milde Weinbauklima ermöglicht die Kultur einer großen Pflanzenvielfalt. So kann man im Garten über 2500 Staudenarten und -sorten kennenlernen. Ferner prägen alte, in Deutschland zum Teil sehr seltene Gehölze die Anlage. In diesem Umfeld fungiert der Garten als Freilichtlabor für die Pflanzenverwendung.

Staudensortimentssichtung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Staudensichtung wurde von 1999 bis 2025 auf einem nicht öffentlich zugänglichen Privatgelände ("Anzuchsgärtnerei") durchgeführt. Es wurden verschiedene Sortimente von Stauden oder Gräsern auf ihre Gartenwürdigkeit gesichtet. Die in der Regel über drei Jahre angelegte Sichtung umfasst Fragen zur Krankheitsresistenz, Blühfähigkeit, Schmuckwirkung von Blüten und Laub, Regenerationsfähigkeit und zur Vitalität der Pflanzen. 

Über die Jahre wurden am Standort Weinheim diese Sortimente bewertet (von A bis Z sortiert): Achillea, Anemone, Aster, Brunnera, Carex, Echinacea, Euphorbia, Geranium, Hakonechloa, Helenium, Hemerocallis, Monarda, Nepeta, Neuheiten, Panicum, Phlox,Pulmonaria, Sanguisorba, Veronicastrum.

Der Verkauf des Gärtnerei-Geländes führte dazu, dass die Sortimentssichtung zur Zeit ausgesetzt ist.

Icon Standort

Gliederung nach Lebensbereichen

Im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof werden die Pflanzen nach „Lebensbereichen“ verwendet, die auf der Lehre von Richard Hansen über die Lebensbereiche der Stauden basieren. So entstanden Pflanzungen mit natürlichem Charakter, denen die in der Natur vorkommenden Pflanzengesellschaften teilweise als Vorbild dienen.

Eine Pflanze entfaltet dort am schönsten ihren typischen Charakter, wo ihre natürlichen Bedürfnisse an Licht, Boden und Wasser erfüllt werden. Auch fügen sich Arten mit ähnlichen Standortansprüchen und vergleichbarer geographischer Herkunft meist zu attraktiven Kombinationen zusammen. Aber Pflanzen können, sofern sie gestalterisch zusammen passen, durchaus aus unterschiedlichen geographischen Regionen der Erde stammen.

Die häufigsten Standortsituationen von Stauden in Gärten und Grünanlagen werden im Sichtungsgarten Hermannshof in unterschiedlichen Lebensbereichen dargestellt:

 

  • Gehölz und Gehölzrand - Pflanzungen mit europäischen, ostasiatischen und nordamerikanischen Wald- und Waldrandstauden
  • Freiflächen - trockene Prärie- und Steppen-Pflanzungen, Hochgrasprärie-Pflanzungen im Präriegarten sowie Feuchtwiesen-Pflanzungen am Teich
  • Steppenheide und Felssteppe - Pflanzungen der trockenen Steppenheiden und mediterranen Felsheiden
  • Wasserrand und Wasser - Teich mit Pflanzungen der Sumpfzone, der Flachwasserzone und der Seerosenzone
  • Beet - Pflanzungen aus Beet- und Prachtstauden, nordamerikanische und asiatische Beetstauden, Strauch- und Stauden-Päeonien sowie Wechselflor mit Einjährigen

 

Diese Lebensbereiche werden weiter in Pflanzungen zu verschiedenen Pflanzthemen mit unterschiedlichen jahreszeitlichen Höhepunkten untergliedert.

 

totop