Mit dem Ende ihrer Blüte und Farbigkeit muss die Wirkung einer Staude im Garten nicht zuende sein: schon seit Jahrzehnten werden Samenstände im Hermannshof in die Gestaltung der Pflanzungen mit einbezogen.
Statt Samenstände und einziehende, vergehende Pflanzen gleich zurückzuschneiden, bleiben sie in der Pflanzengemeinschaft stehen: sie können noch wichtige stukturgebende Funktionen haben. An die Stelle der Farbigkeit der Blüten tritt die Hell- oder Dunkelwirkung der Samenstände, die reizvolle Kontraste bieten kann. Es gibt eine Vielzahl an Abstufungen von Braun- und Grautönen bis hin zu schwarz. Auch der Habitus von Pflanzen kann im trockenen Zustand noch räumliche Wirkungen erzielen.
Insbesondere im Zusammenhang mit besonderen Lichtverhältnissen können Pflanzungen mit vergehenden Pflanzen ganz besondere Stimmungen vermitteln: Denken Sie mal an den Spätsommer („Altweibersommer“), den „Goldener Oktober“ oder herbstliche Nebelsituationen!
Nicht zuletzt sind die Samenstände mit den darin heranreifenden Samen die Garanten, dass Stauden fortbestehen. Deshalb sammelt das Gärtnerteam jedes Jahr rund von 500 (oder mehr) Pflanzenarten Samen, die im Internationalen Samentausch mit Botanischen Gärten angeboten und getauscht werden.
Vielen Tieren bieten sie wertvolle Nahrungsquellen.